nsu-temme – kleine aber feine fragen unterschiedlicher transkription?!?

ende februar hat “die welt” zum themenkomplex nsu/temme via soundcloud nachgesprochene “abhörprotokolle” ins netz gestellt. unter anderem zwei dateien “Gespräch Temme/H.”, mutmaßlich basierend auf mitschriften die sich die anwälte der familie yozgat zu diesen bisher noch nicht für das nsu-verfahren beigezogenen “originalbändern”. da sind natürlich weitere hörfehler, transkriptionsfehler bis hin zu fehlern bei der umsetzung durch “die welt” schlicht aus versehen nicht auszuschliessen.

richter götzl hatte unlängst (mit einem kleinen banalen datumsfehler) die GBA aufgefordert, dieses und jenes (neu) “transkribieren”, (beglaubigte) abschriften fertigen zu lassen, erweckt insofern den eindruck, dass er weiterhin nicht vorhat schlicht und ergreifend dafür zu sorgen, dass allein schon aufgrund der “nicht vorbeifahren”-geschichten ALLE abhörbänder (wobei: wer weiss schon ob alle polizeilichen abhöraktionen gegen teme dereinst wirklich “bekannt” und nicht einige “zufällig” bisher auch gar niemanden auch nur theoretisch bekannt sind) den verfahrensbeteiligten als “original” AUDIOdateien zur verfügung zu stellen: “Im Hinblick auf die Beweisanträge (Rechtsanwalt Bliwier & Kollegen vom 26.03.15)
bitte ich um Verschriftung der dort angesprochenen Telefonate ”

wir dokumentieren nachfolgend, was die “MK Café” nach früheren, von wem auch immer zu verantwortenden ungereimtheiten auch zu anderen abschriften dieser tage an die staatsanwaltschaft und somit letztlich ans OLG und die verfahrensbeteiligten gab. da es sich nachfolgend zunächst einerseits nur um das gespräch zweier dubioser “beamter” handelt, somit keine relevanten persönlichkeitsrechte tangiert sind (bzw. ab und an für einige sekunden auch temmes allerdings tv-bekannte frau); zentrale stellen hierzu und zu anderen abhörmaßnahmen bereits unbeanstandet teil der medialen berichterstattung wurden dokumentieren wir nicht als (auszugsweise) abschrift – die ja u.u. (vgl. eingangsthese^^) wieder kleine fehlerchen enthalten könnte – sondern aus objektivitätsgründen eins zu eins als aktenkopie. (unter http://dokumente.das-zob.de/temme_hartmueller_das_ZOB.pdf)

menschen, die sich die zeit nehmen, wird allein schon anhand diesem einen dokument – weitere finden sich untenstenend – auffallen, dass es allein in den ersten sätzen zwei leicht auffällige unterschiede zwischen der audio-adaption (bei der welt) und den nun offiziell vorgelegten abschriften gibt…

die polizei vermerkt beispielsweise ein “Ich war dabei (unverständlich) und so ich hab paar auf’s Maul verdient, da stehe ich auch zu…”

[dass hier als bindeglied zwischen den satzteilen etwas "unverständlich" ist, behauptet - vgl. pdf-link - die beglaubigte abschrift, das ZOB hat bis zur stunde keine sekunde original-aiudiomaterial anhören können, besitzt übrigens auch keinerlei ermittlungsakten zum "fall florian" hat aber platz im briefpostkasten ;-) ]

wenn uns unsere alten ohren nicht trüben heißt’s bei der “welt” in der mit künstlichst wirkenden schauspielern (und oder praktikanten…?) vertonten “fassung” indes: ”das unprofessionelle Zeug und so

und dann gibt es direkt (!) im anschluss u.a. eine stelle wo die welt (die übrigens andere temme-kollegen und vorgesetzte wie fehling beim namen nennt aber den gesprächspartner hier – hartmüller – mit “H.” abkürzt”) dramaturgisch folgendes vorliest: “”…aber der Rest war dann schon ziemlich heftig. Weiß nicht, hast du die ganze Story so mitgekriegt?

die aktenlage indes schreibt “…aber der Rest das war dann schon ziemlich heftig. Und dann erst die ganze Story so mitgekriegt…” beide fassungen gehen dann aber tatsächlich – die eine mit, die andere ohne pause temmes – in die worte “in einzelheiten” über…

wir finden es macht doch mindestens einen kleinen unterschied, ob da jemand sagt “ich war DABEI” und direkt folgend etwas vermeintlich (!) “unverständliches” sagt (nicht etwa “ich war (halt) dort”, oder eben am ende vorgeblich gar “zufällig” dort) oder ob jemand – was in unseren ohren nicht mit einer halbsilbe entfernt ähnlich klingt – stattdessen sagt “das unprofessionelle Zeug und so”. ebenso ist’s vielleicht doch ein unterschied ob jemand vermeintlich auf sich selbst gemünzt sagt (ich hab) “dann erst die ganze Story so mitgekriegt” (was man für sich separiert evtl. ganz gut zur entlastung des temme zitieren könnte) oder ob kirschenfreund temme seinen gesprächspartner fragt, ob dieser die Story mitgekriegt hat….

es folgen weitere offizielle abschriften von weiteren abhörprotokollen:

- alles aus übergeordneter warte, ne und nicht vorbeifahren: http://dokumente.das-zob.de/temme_hess_das_ZOB.pdf

- rausnehmen/nichts rausnehmen, besser so ne: http://dokumente.das-zob.de/temme_fehling1_das_ZOB.pdf

- ‘Wenn Profis arbeiten kriegt man…wenig mit’: http://dokumente.das-zob.de/temme_hess_2_und_3_das_ZOB.pdf

[unser beitrag hierzu wird von uns demnächst noch ergänzt... stay tuned! bzw. machen sie sich doch einfach selbst ein exemplarisches bild, dafür sind die dateien ja da ;-) ]

2 thoughts on “nsu-temme – kleine aber feine fragen unterschiedlicher transkription?!?

  1. Hallo wertes ZOB Team,

    einige Fragen zu der Abschrift von dem Temme/Hess Telefonat:

    http://dokumente.das-zob.de/temme_hess_das_ZOB.pdf

    Woher stammt das Dokument?

    Die “beglaubigte Ablichtung” ist datiert auf den 23.2.2015.
    Wann wurde das Gespräch von VAe Frau Schmiedehausen wörtlich protokolliert?

    Die Passage “..nicht vorbeifahren…” ist in dem Dokument hervorgehoben und fett gedruckt,soll aber in der ursprünglichen Transpkription nicht vorkommen.
    Außerdem weicht die Abschrift in Details von den Zitaten ab,die Aust und Laabs in der Welt veröffentlichten.

    Welches Transkript wurde wann und vom verfasst und wo vorgelegt??

    Beste Grüße,

    Bob Roberts

    • hallo bob roberts, dass speziell die “nicht vorbeifahren” textzeile so hervorgehoben ist hat uns auch gewundert. abweichungen zu zitaten in der welt haben wir ja im vorstehenden text angerissen. die von uns publizierten textdokumente sind behördliche abschriften welche richter götzl via GBA *vor einigen wochen* (auch das wird oben erwähnt…) speziell beauftragt hat. die dokumente wurden so dem gercht und somit den verfahrensbeteiligten übergeben und sind somit das aktuelle “hochoffizielle” aktenmaterial zu diesen telefonaten.

      dass es unterschiede zu texten gibt wie sie “die welt” auch teilweise vertonte: wir gehen davon aus, dass die nebenklageanwälte der fam. yozgat, die ja erklärtermaßen u.a. beim abhören im stillen GBAkämmerlein auf das “nicht vorbeifahren” gestossen sind entweder a) selber bei ihren notizen die sich davon machen konnten unbewusst fehler produzierten, b) bei der – unterstellten – weitergabe der selben an “die welt” dort fehler passierten oder eben – natürlich keineswegs auszuschliessen – das erneut staatliche stellen beim abhören “zufällig versagten”.

      wie oben erwähnt: für uns gab es natürlich keinerlei möglichkeiten auch nur 10 sekunden original-audiomaterial aus den maßnahmen 2006 anzuhören. das einzige was wir versichern können, dass das was wir als PDFs hierzu verbreiten 1:1 das ist, was im NSU-prozess stand der dinge ist.

      sie können uns ggf. auch via e-mail erreichen ;-)

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