“Ein Teil der Bahrenfelder Kohlentwiete wurde heute in #Tasköprüstraße umbenannt” – doch die Medien schweigen weiter zu folgenden Auffälligkeiten rund um den Mord an #Süleyman #Taşköprü.
„Unmöglich, dass sie es nicht mitbekommen haben!“ Der Vater des Ermordeten Hamburgers wiederholte diesen Satz mehrfach in München vor Gericht – jeden Tag zur Tatzeit wären zahlreiche Polizisten in Hörweite zur Mittagspause gewesen. Eine Aussage, die man sich nicht ungesehen zu eigen… machen muss, aber in einem vorgeblich unabhängigen Protokoll nicht fehlen darf. Doch wenige Tage nach diesem Verhandlungstag auch bei “NSU-Watch” keine Silbe!
Bei der Einvernahme des Hamburgers war auch uns noch nicht klar, dass vielleicht gar noch mehr Auffälliges am Tatort Taşköprü im Zusammenhang Polizei passiert war. Doch dann stießen wir auf ein Interview mit ihm aus dem Dezember 2012 – dort beschreibt er eine auf den ersten Blick nebensächlich anmutende Begebenheit: „Am Tag, als der Mord passierte, kam ein Streifenpolizist in den Laden. Er trank einen Kaffee mit Süleyman, dann sagte der Polizist noch, er solle doch den Wagen draußen wegfahren, der sei falsch geparkt.“ Der Vater nahm das Auto, weil er ohnehin einige Einkäufe zu erledigen hatte.
Als er nach 20-30 Minuten zurückkam, war der Sohn schon tot. Zum gleichen Vorfall schildert, wie wir aus Akten nachvollziehen konnten, der angeblich gleiche Verkehrspolizist in seiner Zeugenvernehmung kurz nach dem Mord Taşköprü, dass er auf dem Gehweg in Höhe des Gemüsegeschäftes „einige Notizen ins Merkbuch eintrug, (dann) bemerkte ich, dass hinter mir aus diesem Geschäft eine männliche Person herauskam und mir im Vorbeigehen mitteilte, dass er seinen PKW sofort korrekt zum Parken abstellen wird.“ Der südländisch aussehende Mann habe Akzent gesprochen, er (der Polizist) wisse nicht, ob der das spätere Opfer gewesen sei. Der Mann habe dann sein Auto umgeparkt, damit war die Angelegenheit für den Beamten erledigt. So wie es der Vater schildert, kannte der Streifenpolizist dessen Sohn zumindest von Pausen in dem Geschäft der Taşköprüs. Man wagt es sich kaum vorzustellen. Aber nach all dem, was man inzwischen von den jahrelangen rassistischen Ermittlungen und Gängelungen von Hinterbliebenen weiß, nach der Tatsache, dass Polizeibeamte bzw. Verfassungsschutzmitarbeiter zumindest bei zwei Fällen (Kassel und Heilbronn) extreme Verdachtsmomente aufweisen und alle Indizien gegen die Staatsraison sprechen, dass da jeweils „nur“ drei Täter zu Gange waren: Warum sollte ausgeschlossen sein, dass in dem einen oder anderen Fall Polizeibeamte direkt verwickelt waren?
(Textauszug aus “das ZOB – 1 Jahr NSU-Prozess – Sonderheft Seite 18 – Download unter http://dokumente.das-zob.de/das_zob_ein_jahr_nsu_prozess_sonderheft.pdf)