Zschäpe Kinderporno: Faktenlage nach AKTEN-kenntnis

da das thema dieser tage wieder mit oft weniger als halbwissen hochkocht; haben wir uns entschlossen hierzu entscheidende aktenstellen zu dokumentieren. wir unterstreichen, dass wir das sujet kinderpornographie an und für sich und ohne wenn und aber ein widerliches finden, den missbrauch der auch “nur” für sog. “posingbilder” an kinderseelen (und ggf. körpern) stattfindet keineswegs unterschätzen, wenngleich es eben doch auch durchaus gravierende unterschiede zwischen nacktaufnahmen und vergewaltigung gibt… ABER: in anbetracht von insb. 10 morden und zwei bombenanschlägen, um die es im #nsu kontext geht, erscheint uns das vermeintliche (! s.u. !) betrachten von etwaigen üblen – wohlgemerkt dem vernehmen nach weniger als ZEHN aufnahmen gelten als verdächtig in einer risiegen menge von “sexualisierten” / ”porno”-aufnahmen die in der frühlingsstrasse gefunden worden seien – bildern doch hier und da vergleichsweise überbetont. vor allem weil eben besonders in diesem punkt auch nicht alles so klar zu sein scheint, wie es teilweise dargestellt wird. wir zitieren nachfolgend zunächst einschlägige aktenstellen:

“Auf dem Asservat befindet sich eine große Zahl pornografischer Bilder. Unter diesen befinden sich auch Dateien die den Verdacht nahe legen, einen sexuellen Missbrauch von Kindern darzustellen.

Am deutlichsten tritt dies bei der Datei

/EDVOl/Pl/Pfad unbekannt/Aus Sektoren ausgegliedert/02677.jpg ·

hervor, bei der zweifelsfrei eine sexuelle Handlung einer erwachsenen Frau an einem Jungen dargestellt wird, der sich augenscheinlich noch im Kindesalter befmdet. Dies_e Datei ist als Dublette nochmals unter dem Pfad

/EDVOl/Pl/Pfad unbekannt/Aus Sektoren ausgegliedert/05787.jpg

vorhanden.

Die Datei ,

IEDVOl/Pl/Pfad unbekannt/Aus Sektoren ausgegliedert/02679.jpg

zeigt einen erwachsenen Mann, der mit seiner rechten Hand ein Mädchen umarmt, während seine linke Hand sich etwas unterhalb der Brusthöhe befindet. Beide sind vollständig bekleidet. Unter dem_ Bild ist der Text “FREAKYMAX.com” dargestellt.

Diese Adresse führt zu Seiten mit eindeutigem pornografischen Inhalten, so dass das Bild in diesem Kontext sowie auch· im Kontext zu den anderen Bildern auf dem Asservat zu sehen ist und somit auf einen kinderpornografischen Inhalt hindeutet.

Die Datei

/EDVOl/Pl/Pfad unbekannt/Aus Sektoren ausgegliedert/02686.jpg

zeigt ein Mädchen mit freiem Oberkörper. Die Aufnahme endet knapp oberhalb des Bauchnabels. Vom augenscheinlichen körperlichen Entwicklungsstand befindet sich das Mädchen noch im Kindesalter. Der Hintergrund (offensichtlich ein Bett) und “wehende Haare” die offensichtlich Aktivitäten darstellen sollen deuten auch bei diesem Bild im Kontext mit den umgebenden Bildern auf einen kinderpornografischen Inhalt hin.

Die Datei

/EDVOl/Pl/Pfad unbekannt/Aus Sektoren ausgegliedert/03067.jpg

zeigt ebenfalls ein farbiges Mädchen mit freiem Oberkörper. Auch diese Aufnahme endet knapp oberhalb des Bauchnabel~. Das Mädchen liegt in einem Bett. Sexuelle Handlungen sind nicht ersichtlich. Das Alter ist nur schwer zu schätzen liegt aber vermutlich unterhalb von 14 Jahren.

Die Datei

/EDVOl/Pl/Pfad unbekannt/Aus Sektoren ausgegliedert/03257.jpg

zeigt eine Szene in der Dusche. Abgebildet sind zwei Mädchen, deren körperliche Entwicklung auf ein Alter zwischen ca. 12 . und 15 Jahren schließen lässt. Sexuelle Handlungen werden nicht dargestellt. Die Inszenierung des Bildes ist jedoch zweifelsfrei erotischer Natur und soll keinen Akt der Körperpflege darstellen.

Die Datei

/EDVOl/Pl/Pfad unbekannt/Aus Sektoren ausgegliedert/04971.jpg

zeigt sexuelle Handlungen zwischen einer augenscheinlich erwachsenen Frau und einer zweiten ·Person. Aufgrund der schlechten Bildqualitätlässt sich nicht eindeutig sagen ob es sich bei dieser zweiten Person um ein Mädchen, bzw. eine zierlich gebaute Frau oder um einen Jungen (dann ca. 13-16 Jahre) handelt.

Die Datei

/EDVOl/Pl/Pfad unbekannt/Aus Sektoren ausgegliedert/05309.jpg

zeigt ebenfalls ein farbiges Mädchen vor einem Bett. Ob es sich um das gleiche Mädchen wie auf Biid 03067.jpg handelt kann anband der Bilder von hier nicht beurteilt werden. Die Person ist nicht nackt, jedoch wirkt die Bekleidungssituation seltsam. Es scheint so, als wäre sie mit einem Kleid zugedeckt, oder das Kleid wäre bis unter das Kinn nach oben geschoben. Auch hier ergibt sich er Verdacht der Kinderpornografie aus dem Kontext der umstehenden Dateien.

Die Datei

/EDVOl/Pl/Pfad unbekannt/Aus Sektoren ausgegliedert/05718.jpg zeigt ein Mädchen, welches nur mit einem Slip bekleidet ist, auf einem Bett sitzend. Vom augenscheinlichen körperlichen Entwicklungsstand dürfte das Alter des Mädchens zwischen 13 und 15 Jahren betragen. Weitere· Aussagen lassen sich aufgrund der schlechten Bildqualität nicht treffen.

[...]

FAZIT [der Ermittlungsbehörden, Anm. d. Red.]

Die o.a. Dateien ·tragen keinen ZeitstempeL Daher lässt sich anband dieser Auswertung nicht feststellen, wann die Dateien erstellt, bzw. auf das Asservat herunter geladen wurden Die geringe Größe der Bilddateien (zwischen 6 KB und 22,3 KB) deutet darauf hin, dass es sich bei den Bildern nicht um die von dem Benutzer bewusst gespeicherten Originale sondern um vom Betriebssystem erzeugte Vorschaubilder (Thurnbnails) handelt. Es ist wahrscheinlich, dass die Originalbilder bewusst gelöscht wurden, um Spuren zu beseitigen. Hierbei wurden die vom System erzeugten Vorschaubilder übersehen.

[....]

Das Bild IEDVOl/Pl/Pfad unbekannt/Aus Sektoren ausgegliedert/02677.jpg zeigt zweifelsfrei eine Abbildung, die dem Bereich der Kinder-/Jugendpornografie zuzurechnen ist. Auch das Bild IEDVOl/Pl/Pfad unbekannt/Aus Sektoren ausgegliedert/0497l.jpg zeigt zweifelsfrei sexuelle Handlungen die diesem Bereich zuzurechnen sind. Die anderen Bilder sind, wie oben beschrieben, dem Kontext in dem sie stehen dem Bereich der Kinder-/Jugendpornografie ZUZlirechnen auch wenn hier keine eindeutigen sexuellen Handlungen an.den Kindem dargestellt werden.

[...]

Das von der ST BAO TRIO übersandte Material wurde mit der hiesigen Bildvergleichssammlung Kinderpornografie abgeglichen. Dabei wurde festgestellt, dass alle Dateien hier bisher nicht bekannt gewesen waren. Aus hiesiger Sicht (Einschätzung aus kriin.inalpolizeilicher Erfahrung) sind lediglich die Dateien 05787.jpg und 04971.jpg strafrechtlich relevant (jugendpomografische Darstellungen, grenzwertig zur Kinderpomografie).”

das ZOB sagt zum “Fazit” ist sachlich festzustellen, dass sich solche vorschaubilder computerexperten zufolge auch dann auf datenträgern einnisten können, wenn auch “nur” thumbnails durchgeklickt oder entsprechende “übersichts”-seiten aufgerufen wurden, es also keine verlässliche aussage geben kann, ob die “großen” versionen der besagten fotos gezielt gesucht, betrachtet und oder gar gespeichert wurden – von wem auch immer… anders als etwa bei tino brandt stellt sich diese thematik bei zschäpe wohl nicht so eindeutig dar, wie es BILD und ZDF teilweise suggerieren.

spontaneinwurf in sachen edathy: wer öffnete der harke sprichwörtlich die fenster

harke_edathy_facebook

screenshot von der facebookseite “der harke”

als ständige journ. beobachter des nsu-prozesses scheint uns seit monaten unübersehbar wie behörden und andere kreise kollegen von uns sogar im vorfeld von zeugeneinvernahmen bzw. generell “hinter den kulissen” in unseres erachtens unerträgliche mauscheleien hineinzuziehen versuchen. ein fall, der vielleicht nur am rande mit dem nsu-komplex zu tun hat, spielt sich derzeit im verbreitungsgebiet der postille “Die Harke – Nienburger Zeitung” ab: es geht um sebastian edathy, der am vergangenen wochenende für aussenstehende mehr als überraschend sein bundestagsmandat niedergelegt hat und bei dem es zum wochenstart offenkundig in rehburg und nienburg zu haus- und bürodurchsuchungen gekommen ist. im raum steht zwischenzeitlich, dass der mann, der bis zum vergangenen sommer den nsu-untersuchungsausschuss des deutschen bundestags leitete, im “besitz” von kinderpornographie (gewesen) sei. ein scherwiegender anwurf, der staatlicherseits bis zur stunde aber unserer beobachtung nach noch nicht einmal formal als anfangsverdacht bestätigt wurde. trotzdem kann man natürlich zu dem thema berichten. die frage ist eben nur, ob es zu einer offenkundigen vorverurteilung kommen darf, wie sie unseres erachtens insbesondere das besagte provinzblatt – namentlich kamera- und federführend ein gewisser stefan reckleben - seit nunmehr tagen betreibt. nicht nur, weil es das ende jeder wichtigen investigativrecherche bedeuten würde, sind wir trotzdem auch in diesem fall dagegen, dass die tageszeitung ihre nach eigenem bekunden in der landes-spd zu suchende quelle offenlegen soll oder gar muss. aber: zum einen hat die zeitung mit der veröffentlichung von einem für schlichte gemüter offenkundig (wir nehmen da offenkundig der npd nahe stehende wortmelder in diversen internetforen als indiz) schräg anmutenden foto (halbwegs normal denkende menschen sehen da wohl eher kunst an der wand) aus der privatwohnung edathys eine gravierende grenze überschritten, zum anderen ist die geschichte die der betreffende reporter trotz vorgeblich akutester arbeitslast dem ndr erzählte für uns wenig plausibel respektive wirft sie stärker als zuvor die frage auf, welche behörden oder sonstigen “interessierten” kreise hier wem was wann und vor allem mit welcher zielrichtung durchgesteckt haben. außerdem fragwürdig und unseres erachtens daher lückenlos aufzuklären ist: wie es sein kann, dass einem fotografen oder was auch immer bei polizeilichen maßnahmen offenkundig sprichwörtlich die fenster offen stehen.

dass der offenkundig nicht nur für das wohnungsfoto verantwortliche interviewte harke-mitarbeiter im ndr-clip bei seiner offenkundigen chuzpe “tip aus der bevölkerung” nicht selber vor lachen unverkennbar prustet ist schade, dass er aber so ganz ohne (erkennbare) nachfrage der ndr-Kollegen u.a. aufzählen kann von welcher fachabteilung ein oberstaatsanwalt vor ort war – was autor reckleben ja vermeintlich^^ erst zum weiterrecherchieren gebracht habe – und das keinen wundert? hat sich der beamte aus hannover etwa mit visitenkarte beim wohnungs-”stalker” der lokalzeitung vorgestellt? denn wenn der zuständige journalist den vertretereiner strafverfolgungsbehörde zufällig^^ kannte, wird er ja eben nicht erst dessen fachgebiete “recherchieren” müssen, wie er hier so rührig erzählt. schön indes der vielleicht freudsche versprecher (?) von reckleben, dass er dann letztendlich eine richtung “vor” hatte, in die er weiter recherchieren “soll” (min. 1:43). oder auch wie er ab 2:45 seine eingangsbehauptung ad absurdum führt, indem er betont, dass alle kräfte vor ort in zivil erschienen waren und normalsterbliche drum herum (von denen er aber – siehe anfang des clips beim ndr – den “tip” bekommen haben will) das ganze demnach nicht als durchsuchung erkennen konnten.

spontan: was assoziieren sie mit “bekräftigt”?

heute (online bereits letzte nacht) schob die zeitung in der “causa edathy” übrigens obgleich es nicht nur ein glasklares dementi edathys zu den anwürfen gibt sondern obwohl es offenkundig seit 24 stunden keinerlei neue nachrichtenlage gab, bedeutungsschwanger unter dem titel “Verdacht gegen Edathy bekräftigt” in fragwürdigster art und weise nach. vielleicht nach dem motto, desto mehr man wirft desto mehr schmutz wird an dem politiker kleben bleiben, auch wenn sich die anwürfe im nachhinein als lügen herausstellen.

spontan lieber leser: was assoziieren sie mit dem wort “bekräftigt”? vielleicht – zumindest unterbewusst – etwas wie erhärtet? wir fürchten das ist von den kollegen oder den interessen im hintergrund genau so gewollt. doch es ist zumindest von dem was man bis zur stunde weiß absoluter humbug. bezeichnend in diesem kontext, dass verantwortliche der harke auf mitunter (auch vor unserem zutun, vgl. posts von “oliver renn”) erfreulich kritische leserstatements bei facebook zwar reagieren, aber offenkundig gezielt selektiv:

Kai Arhelger Was hat sich denn bekräftigt bitte? Der gesamte Artikel beruft sich auf nicht nennbare Quellen, auf “soll” und auf “angeblich”. Hinzu kommt ein Artikel der vordatiert auf Mittwoch, bereits Dienstags erscheint. Such die “Harke” nur ein bisschen Aufmerksamkeit oder gibt es auch seriösen Journalismus? Der ist meiner Meinung nach durch die o. genannten Punkte nicht gegeben.

Die Harke – Nienburger Zeitung Der Artikel ist auf Mittwoch datiert, da er morgen in der Zeitung erscheint. Wir haben den Artikel nur aus aktuellem Anlass bereits heute ins Netz gestellt.

auf unsere wortmeldung dazu gibt es zur stunde keine erwiderung. die kommt vielleicht noch. aber ob dann etwa ernsthaft beantwortet ist, wieso die kollegen überhaupt “live” bei der durchsuchung anwesend sein konnten, was dem blatt generell und im konkreten fall die unschuldsvermutung gilt oder auch “nur” worin für die harke heute die “bekräftigt”-news lag? es kann ja wohl kaum “Die Staatsanwaltschaft Hannover bestätigte gestern strafrechtliche Ermittlungen” gemeint gewesen sein. da das blatt ja selber bei der hausdurchsuchung vor ort war bestanden an diesem punkt für die kollegen ja wohl kaum zweifel - die “maßnahmen” konnten ja nur von der staatsanwaltschaft angeordnet gewesen sein. es bleibt spannend. auch weil die welt aktuell berichtet, dass etwaige anwürfe bereits im april 2013 im raum gestanden haben könnten. wenn man sich erinnert, wie weich und trotzdem hin- und hergerissen am ende des parlamentarischen untersuchungsausschusses (PUA) auch edathys am meisten reproduzierten statements klangen und nicht mehr so recht mit der sehr stringenten ausschussarbeit zusammenpassen wollten, mag man gar nicht zu ende denken.

ehemaliger innenminister zieht wohl retourkutsche der “verfassungsschutzbehörden” in betracht

während edathys parteikollegin eva högl sich seinerzeit nicht entblödete, ihr quasi-veto gegen eine fortsetzung des PUA in der aktuellen legislaturperiode mit dem behaupteten (!) interesse der hinterbliebenen der zehn mordopfer des nsu zu verknüpfen (obgleich aus deren reihen vielmehr seit anbeginn mehrheitlich die forderung nach einer bedingungslosen aufklärung gar weit über dem interesse an einem strafmaß für zschäpe zu vernehmen scheint) oder etwa auch eine petra pau (linkspartei) auffallend aufdringlich ausschließlich von versagen statt von gezieltem vertuschen und oder staatlicher (mit)schuld sprach (als ob es ein gezieltes aktenschreddern nie gegeben hätte) war es tragikomischerweise einzig ein fdp-vertreter der recht vehement betonte, dass die untersuchungen des parlaments in sachen nsu-komplex keineswegs als abgeschlossen betrachtet werden können.

und auch wenn es “nur” ein parteikollege aus der spd ist der edathy bisher am lautesten den rücken stärkte, ist es u.e. beachtlich, dass mit heiner bartling sinnigerweise ein früherer innenminister (konkret aus niedersachsen) offen (!) in betracht zieht, dass “Edathy angesichts seines Vorsitzes im NSU-Untersuchungsausschuss ‘Opfer einer Retourkutsche’ geworden ist. Edathy habe sich bei seiner Arbeit sowohl Feinde aufseiten der rechten Szene als auch aufseiten der Ermittlungsbehörden gemacht”.